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ASP mit Rabenfeder und Zwielichtgeschichten zu Gast in Weimar

Tag des Glücks, Sonnenfinsternis und jede Menge Zwielichtgeschichten

20.03.2015 [sh] Gleich drei Dinge auf einmal? Nein, das geht nun wirklich nicht. Und ob! Während Freitag, der dreizehnte – für arg abergläubische als Pechtag verschrien, für andere als Glückstag geltend – nur wenige Tage hinter uns liegt, schreiben wir nun den 20. März. Dieser wird offiziell als Tag des Glücks offeriert. Aber auch hier gilt das persönliche Empfinden, denn Glück kann vieles bedeuten. Nur diejenigen, die das kleine Glück zu schätzen wissen, können auch wirklich ganz großes Glück empfinden. Meine kurze persönliche Rückschau beinhaltet, das morgendliche Wecken durch die Sonne, den Genuss der Sonnenfinsternis in vollen Zügen und zu guter Letzt das abendliche Konzert um Mastermind Alexander ASP Spreng auf Zwielichtgeschichtentour. Ganz ehrlich? Glück pur. 2008 war die Konzertreise in den Unplugged-Bereich noch als einmaliges Projekt geplant. Mittlerweile ist die Akustikformation ein eigenständiges Ensemble, welches mit einer Mischung aus Folk, Unplugged-Rock, mittelalterlichen Klängen und faszinierenden Geschichten die Fans in ihren Bann zieht. 

Im vergangenen Jahr waren ASPs von Zaubererbrüdern mit ihren „Dunkelromantischen Frühlingsnächten“ erfolgreich unterwegs. Heute nun sind die Fans nach Weimar gepilgert, um weiteren traumhaften Geschichten zu lauschen. Gemeinsam begibt man sich auf eine musikalische Reise durch Wälder, Täler und Städte und begegnet so manch fremdartigen Wesen wie dem Wechselbalg, der Schneekönigin oder dem Knochenmann. Da Happy Ends ja doch so viel schöner sind, wurde seine Geschichte um das verstorbene Vögelein weitergeführt und zu einem positiven Ende gebracht. Gekonnt führt ASP als Erzähler die Zuhörer in fremde Welten und findet eine anziehende Mischung aus musikuntermalten Geschichten und dem Vortragen lyrischer Texte. So fühlen wir mit dem verliebten Mann, der eine Frau begehrt, diese aber nicht haben darf. Das Experimentieren mit der Magie, das Missgeschick und die damit verbundene Öffnung des Portals für die Incubi. Zudem findet er immer wieder den Brückenschlag und bezieht das Publikum in seine Geschichten ein. So folgt auf ASPs Aussage „Männer wären schon manchmal scheiße“ im Saal nur eine verhaltene Reaktion. Ein fragendes Gesicht blickt in die Runde und stellt fest: „In Saarbrücken war hier wesentlich mehr Applaus. Entweder sind heute Abend mehr Männer anwesend oder die hiesigen Männer seien nicht so schlimm“. Darauf gab es nun doch einen donnernden Applaus. Die anwesenden Thüringer wissen, was sie an Ihren Partnern haben.

Dass in Märchen, Sagen und Erzählungen auch immer ein Teil Gegenwart und Lehre steckt, ist allseits bekannt. Ob zwischenmenschliche Verhaltensweisen, das Miteinander, sei es beruflich oder privat bis hin zum aktuellen Politikgeschehen. Die Interpretationen lassen viel Spielraum. „Und mich jagen die Gespenster…hinter mir her heult mit grausamen Stimmen der Wind. Nur Du und ich wissen genau, das es in Wirklichkeit Menschen sind“. Eine kleine Textänderung, die Herr Spreng an diesem Abend eingefügt hat. Ja, Menschen können grausam sein. Ob in ihren Taten oder mit ihren Worten.

Nach einer kurzen Pause entführen ASPs Zaubererbrüder nach Schwarzkolm und dem Gesellen Krabat. „Gehorche dem Meister“, der Saal singt lautstark mit. „Mein ist das Wort und das Wort ist das Wissen. Das Wissen ist Macht und Macht ist entrissenes Recht.“ Beschreibt der Song wirklich NUR das Verhältnis der Gesellenburschen zu ihrem schwarzen Lehrmeister? Jeder findet für sich wohl Parallelen.

Die Menge ist kaum zu halten, es wird gesungen, geklatscht und die Band gefeiert. Das ASP als Frontmann des Projektes ebenfalls eine Magie ausstrahlt, die sich kaum jemand entziehen kann, ist auch an diesem Abend wieder hautnah spürbar. Seine Worte, seine Timbre gehen tief unter die Haut, berühren das Herz, zaubern Tränen, wie auch ein zufriedenes Lächeln oder Gänsehaut. „Und mir sprießen Rabenfeder und so flieg ich unerkannt. Über Grenzen in das Leben, wie der Wind schnell übers Land.“ Man spürt die sprießenden Rabenfedern, hört das Lachen der Schneekönigin und man spürt vor allem eines, die magische Verbindung der Band mit den Fans. So bedanken sich die in Weimar anwesenden Fans auch mit stehenden Ovationen für diesen wundervollen und zauberhaft magischen Abend. Ein vom Meister geflüstertes „Ihr seid verrückt“ zeugt von seiner Überwältigung.

Noch sind ASPs von Zaubererbrüdern mit ihren Zwielichtgeschichten unterwegs. So nutzt die Gelegenheit selbst diese Magie zu spüren.

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