Auf Ziel voraus zum hellen Schein
Unheilig im Docks Club Hamburg
10.04.2010 [sh/ db] Von unserer Fotografin Sanni: Samstag kurz vor 16:00 Uhr. Die Sonne begleitet uns auf dem Weg zu Hamburgs bekanntester Spaß- und Partymeile, der Reeperbahn. Dort wird in den kommenden drei Tagen der unheilige Graf der Hansestadt die Ehre geben. Während vor dem Docks Club die Schlange der wartenden Gothics immer länger wird, haben wir Gelegenheit ein paar Minuten seiner Zeit in Anspruch zu nehmen. Habe ich erwähnt, dass ich dieses Konzert inklusive eines Meet & Greet gewonnen habe? Nach einer herzlichen Begrüßung erzählt er von vergangenen Konzerten, den immer länger werdenden Autogrammstunden, den geplanten Festivalauftritten 2010 sowie der im Herbst beginnenden „Große Freiheit II – die Jubiläumstour“. Um sich auf seinen Auftritt vorzubereiten, zieht sich der Graf nach unserem Treffen zurück und wir nutzen die Chance, die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm in der Location selbst zu erleben. Aber bereits wenige Minuten später öffnen sich die Türen und immer mehr füllt sich der Club. Am Ende werden wir feststellen müssen, dass ein Durchkommen fast unmöglich ist, wie derzeit bei wohl jedem Unheilig-Konzert.
19:25 Uhr ist es soweit. Opener des Abends sind Zeromancer. Die Jungs wissen genau, wie man die Menge anheizt. Spätestens als Alex mit nacktem Oberkörper über die Bühne springt, taut auch der sonst so kühle Norden auf. Melancholischer, aber deswegen nicht ruhiger, wird es danach mit den Songs von Diary of Dreams. Während der Umbaupause wird einer der bekanntesten Klassiker des Nordens angespielt: „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“. Die Menge im Club kennt natürlich den Text. Die Zuschauer werden eingeladen mit Unheilig auf große Fahrt zu gehen und alle gehen sie mit an Bord. Die Bühnenshow fordert alles ab. So versteht sich auch seine Anmerkung, dass dies ein besseres Workout sei als tägliches Joggen. Der Graf tanzt über die Bühne und weiß sein Publikum mitzureißen. Aber auch seine gefühlvollen Stücke dürfen an diesem Abend nicht fehlen. Texte mit denen man sich identifizieren kann. Er drückt musikalisch aus, wie so mancher in der Menge sich gerade fühlt. Gänsehaut und sogar manche Träne kann man in den Gesichtern sehen.