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Best of Kleines Fest

26.08.2012 [sh] Zwischen Hannover und Hildesheim erhebt sich eindrucksvoll aus den Hügeln des Leinetals das Schloss Marienburg mit seiner unverwechselbaren Silhouette. Es gilt als eines der bedeutendsten neugotischen Baudenkmäler Deutschlands. Die mittelalterlichen Wallanlagen um die Burg und am ehemaligen Wartturm können begangen werden und Wege am Waldrand laden zu Wanderungen mit wundervollen Ausblicken in das Hallertal und das Calenberger Land ein. Sagen ranken um diesen Ort. Kleine Denkmäler an den Zu- und Ausfahrten huldigen der Anwesenheit der Zwerge im Marienberg. So wird erzählt, dass einst ein Elzer Musikant den Zwergen zum Tanz aufspielte und als Dank ein Geschenk erhielt. Die Worte des Zwergenkönigs – „Fasse nicht eher in die Tasche, als bis du bei deiner Familie angekommen bist; dann wirst du ein reicher Mann.“- achtend, machte er sich auf den Heimweg und bezwang seine Neugier. Am Stadttor von Elze jedoch vergaß er sich und pöbelte den Torwächter an: „Mit meck kannste deck doch nich mäten. Eck kann jetzt ganz Elze köpen.“ Als dieser ihn auslachte, griff der Musikant in seine Tasche. Doch statt des Goldschatz, hatte er nur ein paar Pferdeäpfel darin.

Fantasievoll und sagenhaft wird es im Schlosshof auch, wenn hier der Erfinder des Kleinen Festes im Großen Garten – der Mann mit dem Zylinder  – das Best of „Kleines Fest“ präsentiert. Bereits im vergangenen Jahr wurde diese Veranstaltung ins Leben gerufen und ein großer Erfolg. Daran wird in diesem Jahr angeknüpft und es gibt ein Wiedersehen mit den Publikumslieblingen des diesjährigen Festivals in den Herrenhäuser Gärten. Die königlichen Schlosswiesen laden zum Picknick ein und auch das Schlossrestaurant bietet allerlei Köstlichkeiten. Herr Böhlmann erhält bei seinen Moderationen Verstärkung durch die Kodderschnauze Herrn Momsen. Dieser mischt sich gern auf Veranstaltungen und unter das Volk, um sein beachtliches Halbwissen kund zu tun. Unterhaltsam, kurzweilig und amüsant führt man so gemeinsam durch den Abend. Den Reigen des Best Of eröffnet Sascha Korf. Ohne jegliche Aufwärmphase geht er sofort auf Tuchfühlung mit dem Publikum. Mit Michael aus Elze entführt er die Zuschauer in die Urlauber- und Kreuzfahrerwelt. Auch bei der Erkundungstour durch die Marienburg sind Schlagfertigkeit und Spontanität gefragt. Vor allem, als die Stimme aus dem Hintergrund mitteilt, dass er im Keller nicht den Heiligen Gral sondern lediglich eine alte Toilettenschüssel gefunden habe. Auch Themen wie Politik und das heutige überaus anspruchsvolle Fernsehprogramm werden kritisch unter die Lupe genommen.

Allein mit dem Mund arbeitet auch Pete, The Beat. Verblüffend echte Rhythmen und Geräusche erzeugt er nur mit seinem losen Mundwerk und dem Mikrofon. Ob Instrumente, Stimmen oder auch Automarkenraten, hier sind technische Hilfsmittel fehl am Platz. Eine unglaubliche Körperbeherrschung beweist Herr Niels. Schon sein Erscheinungsbild – schlaksig in Schlabberhose – sorgt für ein Lächeln. Hinzu kommen meisterhafte Mimik und eine brillante pantomimische Bühnenperformance. Wo ist die Gravitation, wenn er sich mal wieder in den Schrägstand begibt? Unsichtbare Kräfte lassen Gegenstände über die Bühne gleiten und mit ein wenig Wunderpulver durchzuckt es auch seinen Körper in Wellen und er legt einen graziösen, hochelastischen Moonwalk auf‘s Parkett. Eine kurze Pause bringt die Besucher dazu, auch Ihre Gliedmaßen ein wenig zu lockern. Zwischen den Menschen kann man Frans, den kleinen Clown, auf seinem Koffer sitzen sehen. Schüchtern flirtend, fragend in die Runde blickend oder auch mal einen ängstlich, erschrockenen Blick auflegend. Ihn zu beobachten, die Reaktionen der Mitmenschen zu erleben ist unendlich spannend. Eine intensive Begegnung, ohne Worte, zu Herzen gehend.

Mit Herrn Fröhlich geht der Abend in die zweite Runde. Im stylischen Supermankostüm hupt er sich durch den “Wiener Walter” und gibt auf Gläsern mit einem Geigenbogen „Somewhere over the Rainbow“ zum Besten. Einfallsreich auch seine Tetrapack-Panflöte oder die immer wieder gern vorgetragenen Reime á la Heinz Erhard. Mit Svetlana und Konstantin Dementiev, dem „Blind Date Duo“ geht es artistisch weiter. Die beiden  Absolventen der berühmten Kiewer Artistenschule präsentieren eine Mischung aus Comedy und Artistik. Was für Überraschungen beim ersten Date oder späteren Kennenlernen lauern, stellt man hier amüsant und auch teils halsbrecherisch dar. Hervorzuheben ist die Szenerie als er mit Aktenkoffer, Biedermannoutfit und Kassengestell auf eine peitschenschwingende Dompteuse im knappen Leoparden-Look trifft und sie ihn mittels radikaler Motivationsgestiken zum Aufstieg auf das Fünffach-Rola-Rola drängt. Die Aktentasche nie aus der Hand gebend, muss nun eine Lösung gefunden werden. Wohin mit der Aktentasche? Kurzerhand in die Krawatte einfädeln und hinein beißen. Nun sind beide Hände frei und die Balance kann hergestellt werden.

Das Quartett Rebecca Carrington, Colin Brown mit ihrem über 200 Jahre alten Cello namens „Joe” und Pete – The Beat bilden das Finale des Abends. Quer durch alle Genres präsentieren sie ihr musikalisches Können, gepaart mit mitreißender Komik. Lindenbergs „Cello“, Edith Piafs ”La Vie En Rose” oder Louis Armstrongs „Wonderful World“ leben wieder auf und geben dem Best of Kleines Fest einen würdigen Abschluss. Insgesamt ein tolles Programm, eine wundervolle Atmosphäre und eine beeindruckende Kulisse und das gern auch wieder im kommenden Jahr.

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