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Covenant „Leaving Babylon“-Tour 2013

Covenant und Aesthetic Perfection im ehem. Gewerkschaftshaus

20.09.2013 [db] Ein Freitagabend im September läutet für uns die Indoor-Konzertsaison ein. Endlich. Nach den Festivals des Sommers geht es jetzt in den Clubs und Hallen weiter. Den Anfang machen wir mit Covenant und Aesthetic Perfection. Da wir die – bis auf wenige Ausnahmen – Schwarzen Festivals weitestgehend umschiffen, ist unser Bedarf an Bands aus dem EBM, Industrial und Gothicbereich noch nicht gesättigt. Also hin. Für mich selbst ist es ohnehin das erste Mal, dass ich Covenant live erlebe. Und die Erwartungen sind hoch, nachdem ich mich quer durch zwei Jahrzehnte Songmaterial gehört habe.

Wenn die Erwartungen hoch sind, können sie nur allzu leicht enttäuscht werden. Leider. Das fängt ja schon damit an, dass sich das Gewerkschaftshaus nicht so füllt, wie ich es mir vorgestellt habe. Zumal das Trio, nicht wie andere Vertreter der Szene, auf jedem Line Up der Festivals hierzulande stand. Vielleicht ist es auch ein bisschen viel Genrezuneigung, die die Konzerte von Covenant, Project Pitchfork, VNV Nation und De/Vision den Fans in den nächsten Wochen abverlangen. Da muss man sich schon mal entscheiden, welche Karte man kauft und welche lieber nicht. Am Ende ist der Saal im ehem. Gewerkschaftshaus ganz ansehnlich gefüllt und so kann der in rauen Mengen auf die Bühne gepumpte Nebel dann auch durch reichlich Publikum wandern.

Ein klein wenig enttäuscht bin ich dann von Covenant schon. Nicht wegen der Setlist, nicht wegen des verspäteten Beginns. Nein, es nimmt immer wieder den Glanz von einem solchen Abend, wenn die Musiker auf der Bühne nicht hundertprozentig anwesend sind, wie Sänger Eskil Simonsson. Er wirkte nicht ganz präsent. Verpasste den Einsatz seines Playbacks und man hatte das Gefühl, die Nebelmaschinen arbeiten unter Hochdruck, um genau das zu verdecken. Aber – die Stimmung im Publikum leidet nicht darunter. Dazu verleiten die Songs viel zu sehr zum Tanzen, so dass die Menge im Saal zu einer wippenden Masse verschwimmt. Am Ende des Abends bleibt die Erkenntnis, dass ich die früheren Covenant gerne erlebt hätte, nicht diesen Schatten einer Future Pop-Band, die einmal großartig war und jetzt leider mit dem Genre verschmolzen ist und auch live keine eigenen Akzente setzen kann. Schade.

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