[a]live: promotion » » E-Storm Festival 2012

E-Storm Festival 2012

Brain Infect (2)Are you ready to move your ass?

10.11.2012 [db] Der Anfang ist gemacht. Wenn auch ein kleiner. Aber ohne den ersten Schritt beginnt kein Weg. Der Club From Hell in Erfurt-Bindersleben war Schauplatz des ersten E-Storm Festivals. Es werden – so der Wunsch der Initiatoren – noch weitere folgen. Aber wie es den Anschein hat, werden solche Events in und um Erfurt gerne beworben und beschrien und dann nicht besucht. Und so fand die Premiere vor kleinem Publikum statt. Stahlnebel & Black Selket, Pulsefeed und Brain Infect waren angetreten einen elektronischen Sturm über die Landeshauptstadt zu fegen.

Schmutziger Sound gepaart mit stompenden Beats und einer nicht enden wollenden Stimulierung der Tanznerven in der Großhirnrinde – kurz: EBM, Future Pop, Dark Electro und Industrial. Bis in den Morgen hinein. Neben den drei Acts, sorgte Medectro Doc auf der Aftershow Party für einen reibungslosen Tanzablauf. Man kann wirklich nicht sagen, dass das Line Up nicht funktioniert hätte. Für jeden EBM-Fan in der näheren Umgebung hätte es im Grunde eine Reise wert sein sollen. Mit Pulsefeed stand ein junges, dynamisches Duo (ich rede an dieser Stelle nicht von Batman und Robin) auf der Bühne. Kutte und Ebbie liefern vertrauten EBM-Sound, der von Ebbies hohem und sehr tiefem Gesang abgerundet wird. Ebbie ist als Sängerin erst seit dem vergangenen Jahr bei Pulsefeed dabei. Nervosität on Stage merkte man ihr aber nicht an. Ganz anders bei Andrea von Brain Infect, dem zweiten Act des Abends. Andrea erlebte an diesem Abend ihre Feuertaufe auf der Bühne, die Nervosität war fast greifbar und doch reichlich unnötig, denn am Ende des Abends hatte sie ihren ersten Auftritt mit Nick und Stephan souverän über die Bühne gebracht. Wobei ich bis heute nicht weiß, weshalb es für Brain Infect keine Setlist gab. Zwischendurch hockte sich Sänger Stephan an den Rand der Bühne, grinsend und wartend, bis die Entscheidung für den nächsten Song gefallen war. Unterhaltsam, ein klein wenig skurril, sympathisch. Abgeschlossen wurde die stürmische Runde durch Stahlnebel & Black Selket. Frontmann Ralph hält nicht viel von reiner Bühnenpräsenz. Kaum war der Opener angestimmt, war der Mann von der Bühne verschwunden und geisterte durch das Publikum. Schnell wieder auf die Bühne, schnell wieder runter. Wenn die Songs nicht atemlos machten, dann seine Performance. Selbst wer „nur“ im Saal stand und nicht tanzte, hatte genug zu tun, Ralph im Auge zu behalten. Wunderbar.

Auch wenn es vorerst nur ein Sturm im Wasserglas war, so ist das nächste E-Storm bereits in Planung. Hier muss man langen Atem beweisen, wenn man sich einen Traum verwirklichen will. Denn nur die Depeche Mode-Partys im Centrum und die Clubnächte in der egabox können den Durst nach EBM in Erfurt nicht wirklich stillen. Dark Club Night, Schwarzer Freitag. Musik aus dem Rechner. Tanzbar in jedem Fall. Feste Größen inzwischen: ja. Hier aber hatte man die Gelegenheit, mit Livebands abzugehen. Irgendwann werden die Erfurter begriffen haben, dass es direkt vor ihrer Haustür Konzerte und Events en masse gibt. Für jeden Musikgeschmack. Kein Grund in die Ferne zu schweifen und über das angeblich dünne Angebot in der eigenen Stadt zu jammern. Oder noch besser: jammern und mit Chips und Bier auf dem Sofa bleiben. So wird das nix, Jungs und Mädels. Ihr habt den E-Storm vorbeiziehen lassen, aber er wird wiederkommen. Wenn ihr an dem Abend dann nix vorhabt, lasst euch drauf ein und lasst euch überraschen. Es lohnt sich.

zur Galerie


Setze doch einen Trackback auf deine Seite.


Benutzerdefinierte Suche