Laith Al-Deen zu Gast in Niedersachsens Landeshauptstadt
„Was, wenn alles gut geht?“ – Ja, was wohl. Es wird gefeiert.
21.01.2015 [sh] Im Jahre 2000 machte Laith Al-Deen mit seiner Single „Bilder von dir“ erstmalig von sich reden. Seither etablierte er sich als feste Größe in der deutschsprachigen Popmusik. Im vergangenen Jahr brachte der Sänger und Songwriter nun sein achtes Studioalbum „Was, wenn alles gut geht“ auf den Markt, welches erfolgreich Platz zwei der Chart belegte. Die zurückliegende Schaffenskrise ist überwunden. Die künstlerische Weiterentwicklung am neuen Album klar erkennbar. Die Stücke gestalten sich rockiger, jedoch nicht weniger offen und persönlich. Auch mit seinem neuen Werk schafft es der Mannheimer, den Gefühlen und Gedanken mit Melodien und Tönen Ausdruck zu verleihen. Die Antwort auf die Frage „Was, wenn alles gut geht?“ erhält man derzeit auf seinen Konzerten der gleichnamigen Tour. Noch bis Anfang Februar ist Laith Al-Deen mit seiner Band in den Clubs Deutschlands unterwegs.
Der Chiemgauer Alex Diehl geleitete gefühlvoll wie auch energiereich in den Konzertabend hinein. Musik bestimmte bereits in Schulzeiten seinen Weg. Er probierte sich in verschiedenen Musikrichtungen aus, spielte in einer Jazzband ebenso wie in einer Metal-Formation. Mit seinem Debütalbum „Ein Leben lang“, welches Mitte des vergangenen Jahres erschien, reihte er sich nun in Richtung gefühlvoller Deutschpop ein. Für Revolverheld, Xavier Naidoo und den Volksrock’n‘Roller Andreas Gabalier übernahm er erfolgreich die Anheizerrolle. Am vergangenen Mittwoch nun supportete er für Laith Al-Deen und brachte den Saal in Wallung.
Nach einer kurzen Umbaupause wurde das Licht gelöscht und Laith Al-Deen betrat die Bühnenbretter des Capitols. Mit dem Opener „Was, wenn alles gut geht“ entführte der Frontmann sogleich in das neue Album. Eine Ode an das Leben, das Gestern ist Vergangenheit, nur das Heute und Morgen zählt. Das Erlebte ist nicht änderbar, jedoch gilt es daraus zu lernen. Die Kraft nutzen etwas zu ändern, anstatt es stillschweigend hinzunehmen und zu resignieren. „Volle Kraft“ und auch „Steine“ unterstrichen die Kernaussage des Sängers. „Ich bin wieder am Leben“ und das ist gut so. Die Fans dankten es ihm mit frenetischem Jubel, Applaus und einem rockenden Capitol. „Tage fallen wie Blätter“ und Wehmut stellt sich ein als der Mannheimer zurückblickt. Auch er kann die Zeichen der Zeit nicht verleugnen. Weggefährten begleiteten und gingen für immer. Das Leben ist Endlich, das Alter nichts für Feiglinge und der Tod allgegenwärtig. Ein jeder ist selbst für die Spuren die er zu hinterlassen gedenkt, verantwortlich.
Neben aktuellen Stücken fanden auch Hits und Klassiker wie „Bilder von Dir“, „Dein Lied“ oder „Alles an Dir“ einen Platz auf der Setlist. Viel Gefühl, das Auf und Ab des zwischenmenschlichen Zusammenseins, das Leben selbst, thematisiert Laith Al-Deen in seinen Songs. Gefühle und Situationen, die jeder Fan selbst einmal erlebte oder gerade erlebt, eingebettet in Melodien die zu Herzen gehen. Von Beginn an suchte Laith Al-Deen den Dialog mit dem Publikum. Um diesem noch näher zu sein, verließ er kurzzeitig seine Band und performte in der Menge, unter seinen Fans und vor allem mit ihnen. Seine Leidenschaft für die Musik und die Spielfreude der Band war greifbar und übertrug sich auf das Publikum. Diese forderten letztendlich auch die wohlverdiente Zugabe. Die Band eroberte für kurze Zeit noch einmal die Bühne bevor man sich endgültig vom Hannoveraner Publikum verabschiedete. Ein tolles Konzert mit einer Band zum Anfassen.