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„Verdammt ich lieb’ euch“

Matthias Reim öffnet in Erfurt sein Herz

03.12.2014 [nm] Matthias Reim, unterstützt von seinen Sängern und seiner Band, hat das Publikum beim Konzert in der Erfurter Messehalle am Mittwochabend mit auf eine Reise in die Welt der männlichen Emotionen genommen. Verliebtheit, Herzschmerz und Enttäuschung – Reim hat in seinen 25 Jahren Musikgeschichte so ziemlich alles durch. Daraus macht er längst kein Geheimnis mehr! Erst der große Erfolg und die schönsten Frauen, später der Absturz und die Einsamkeit, dann der Neustart, eine neue Liebe und die Erkenntnis, dass ihm einige Menschen in seinem Leben immer treu geblieben sind. In guten wie in schlechten Zeiten. Seine Fans!

Und die sind an diesem Abend, trotz des ersten Eises und Schnees des Jahres auf den Straßen, zahlreich erschienen. Dem Mann mit den tiefblauen Augen und dem breiten Grinsen im Gesicht scheint das sehr zu gefallen. Viele warten trotz Bestuhlung schon dicht gedrängt mit gezückten Handys vor der Bühne auf ihren „Matze“, wie sie ihn in Sprechchören immer wieder liebevoll rufen. Der lässt als Begrüßung ein paar seiner Musiker schrille Töne durch die Boxen jagen. Als der Schlagersänger mit der rauen Stimme schließlich auf die Bühne tritt, da gibt es in Erfurt kein Halten mehr. Klatschen, pfeifen, johlen – Ja sind wir denn schon bei den Zugaben? – Mag sich da so mancher denken. Nein, es geht gerade erst los. Egal! Bei einem Konzert von Matthias Reim ist das eben so.

Viele Jahre lang hat dieser das Auf und Ab der Gefühle in seine Songs gepackt. Die bekanntesten und erfolgreichsten wie „Ich hab geträumt von dir“, „Ich hab mich so auf dich gefreut“ oder „Du bist mein Glück“ bringen an diesem Abend nicht nur Frauen und Männer gleichermaßen zum Singen und Tanzen, sondern sind auch auf seinem im November dieses Jahres erschienenen Best-Of-Album enthalten. Und Matze singt einen Song nach dem anderen, als ob es kein Morgen gäbe. Darunter mit „1000 Mal“, „Hexe“ und „Wer nie durch Scherben“ ging, auch Lieder seines brandneuen Albums „Die Leichtigkeit des Seins.“

Dabei sucht er immer wieder den Kontakt zu seinen Fans. Mal tritt er ganz nah an den Bühnenrand und schaut in die Menge, mal fliegt ein Handkuss bis in die hintersten Reihen. Er fühlt sich, wie er sagt, „sauwohl“ und freut sich das „Träume wahr werden“. Und er gesteht auch: „Es gab viele Jahre, wo ich mir das gewünscht habe, dass die Messehalle mal voll wird.“ Am Mittwoch wurde der Traum wahr, so dass auch der permanent über die Bühne tänzelnde Reim feststellte: „Das sieht geil aus heute Abend!“ Als er dann den Mädels vorgaukelt seinen Schlüssel zum Hotelzimmer verbummelt zu haben und fragt: „Wer hat heute Nacht einen Platz für mich frei“, da muss er nicht lange warten und die ersten Hände gehen hoch. Natürlich ist das nicht ernst gemeint. Aber „Matze“ weiß eben, wie man bei den Damen ans Ziel kommt.

Und wenn Worte allein nicht reichen, dann greift der harte Rocker mit der rauen Stimme auch mal selbst zur Gitarre und lässt leisere Töne anklingen. Auch das kommt gut an. Reims neuester Clou: Alte Songs unplugged noch einmal ganz neu aufnehmen. Viele Jahre lang hat er sich das, wie er frei von der Leber weg berichtet, nämlich nicht getraut, weil er dachte die phänomenale Stimmung würde wegbrechen. Dem ist aber nicht so. Egal was er singt. Solange er das weiter aus vollem Herzen und mit viel Gefühl tut.

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