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Schockrocker. Frühling im Winter. Und Sommertemperaturen.

Campusfest Contest 2010 FinaleSchock in der Kulturfabrik Mühlhausen

05.06.2010 [db] Es gibt Bands, die sind immer eine Reise wert. Schock zählen für mich definitiv dazu. Die Thüringen rocken richtig. Als wir in Mühlhausen ankamen, war es warm, fast schwül. Die Kulturfabrik, kurz KuFa, ist in der Altstadt gelegen, man fährt vorbei an einem Marktplatz, Kirchen und vielen kleinen Läden, bis man in ein Wohnviertel einbiegt, durch das ein kleines Bächlein hindurchfließt. Direkt an diesem Bächlein liegt die KuFa. Bereits eine Stunde vor Einlassbeginn hatte sich eine ordentlich Traube Schwarzgekleideter gebildet. Als es dann endlich hineinging, musste man verdammt schnell sein, um noch einen der Tische im Inneren zu ergattern. Während im Hintergrund die letzten Vorbereitungen für das Konzert liefen und die Bandmitglieder alle nach und nach eintrudelten, liefen auf einer Leinwand neben der Bühne Videos von Rammstein. Bang! Bang!

Mit WinterSpring ging eine Band auf die Bühne, die in Thüringen sicherlich noch keinen großen Bekanntheitsgrad hat, was sich aber sehr schnell ändern könnte. Die drei Musiker aus Dessau passen perfekt in die Schublade „Gothic Rock“, wobei das hier nicht negativ belegt sein soll. Nein, sie liefern einen glatten und doch kratzigen elektronischen Sound, der eingängige Melodien beinhaltet. Unterfüttert mit sattem Gitarrensound. Rain Dusky, Sänger der Formation, hat eine Stimme mit Potential. Muss man so sagen. Es ist selten, dass mein Chef während eines Konzertes zu mir kommt und von den Stimmqualitäten eines Sängers oder einer Sängerin schwärmt. Der Rest der Band – Gitarrist Dee Kay und Schlagzeuger Hanjo – hielten sich dezent im Hintergrund und überließen ihrem Frontmann die Show. Überhaupt war das ein Abend der Leading Men. Denn bei Schock hat showtechnisch auch einer allein die Hosen an: Namensgeber und Sänger Michael Schock. Charismatisch. Ekstatisch. Voller Energie. Stimmgewaltig. Schockend. Im Grunde machen sie nichts anders als jede andere Band aus ihrem Umfeld. Doch sie heben sich ab. Der Sound ist es – trotz allem – irgendwie nicht. Die Songs sind treibend, sie sind düster, sie sind tanzbar. Die Liveperformance ist es letztendlich, die den Ausschlag gibt, immer wieder gerne zu einem ihrer Gigs zu gehen. Schock sind Schmerz in schönster Verpackung. Ich habe auch dieses Mal das Fünkchen heilsamen Wahnsinns in Michaels Ausdruck gesucht – und gefunden. Das neue Album „Kosmos“ erscheint noch in diesem Jahr, wir dürfen gespannt sein. Eine Kostprobe davon gaben sie mit „Babylon“. Sounds good to me. The Schock-Show goes on… hold still if you can!

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