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Subway to Sally nackt

Subway to Sally im Capitol/ HannoverSubway to Sally akustisch in Hannover

22.04.2010 [sh/th] Bereits vor vier Jahren entkleideten sich Subway to Sally musikalisch und zogen akustisch durch Deutschland. Vier Jahre später knüpfen sie mit „Nackt II“ an die vorherige, erfolgreiche Unplugged-Tour an und machten am 22.04.2010 Halt in Hannover.  Kein Song der ersten Nackt-Tour sollte noch einmal gespielt werden, so das Vorhaben der Band. Mit einer Ausnahme, aber hierzu später mehr. Gespannt war ich auf die akustische Darbietung längst vertrauter Songs, die im Original so viel Dynamik, Kraft  und Lebensfreude haben. Doch die Interpretationen altbekannter Texte im neuen musikalischen Gewand, sorgten für Faszination und Gänsehaut beim Zuhörer und ließen jeden Zweifel an der Genialität dieser Band, im Keim ersticken. Drehleier, Laute, Flöte und Geige fanden gekonnt ihren Einsatz.

Bereits das Bühnenbild – ein knorriger alter Baum, Steine und ein Baumstumpf – überzeugte und ließ die Spannung auf den Abend steigen. Je nach Song wurde der Baum mal ein Ort der Einsamkeit, des Rückzuges oder der pulsierende Mittelpunkt des Geschehens. Trotz fehlender Verstärker war es eine rockige und lebensfrohe Show, welche selbst Eric Fish nicht auf seinem Baumstumpf zu halten vermochte. Er wirbelte und tanzte über die Bühne. Die Auswahl der Setlist bot einen breiten Querschnitt durch die gesamte Bandgeschichte von Subway to Sally. Ob nun „So fern, so nah“, „Eisblumen“ oder „Sieben“ – das Publikum ging mit und ließ sich treiben. Bis hin zu den Höhepunkten des Abends in Gestalt von „Tanz auf dem Vulkan“ und „Veitstanz“. Es war ein wirklich gelungener Abend und ein berauschendes Konzert. Dreimal mussten Eric und seine Spielleute auf die Bühne zurückkehren, um den Fans ihren Wunsch nach Zugabe zu erfüllen. Und doch ließ man sie nicht von der Bühne, ohne ein Lied der ersten Nackt-Tour noch einmal zu hören – „Julia und die Räuber“. Subway to Sally ist eine der wenigen Bands, die sich ihrer Anhänger sicher sein kann – eben weil sie ihr Handwerk beherrschen und seit Jahren mit Leidenschaft auf und hinter der Bühne arbeiten. Nur wenn man liebt, was man tut, kann man sich selbst entblößen, sein Werk umformen und sich zutrauen, es zu Gehör zu bringen. Mit Erfolg.

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