[a]live: promotion » » 40 Jahre deutsche Rockgeschichte

40 Jahre deutsche Rockgeschichte

Maffay (18)Peter Maffay mit dem Philharmonic Volkswagen Orchester

23.11.2010 [db] Jubiläen müssen gefeiert werden. Wenn man seit vier Jahrzehnten erfolgreich in der deutschen Musiklandschaft mitmischt, dann darf die Party auch ein bisschen größer ausfallen. Peter Maffay ist ein Urgestein der Rockszene. Ein Rocker der alten Schule. Irgendwie schon immer dagewesen. Seine Songs begleiten viele bereits ein Leben lang. Selbst wenn man kein Fan von ihm ist, irgend einen Titel hat man mit Sicherheit im Ohr. Nach all den Jahren ist es an der Zeit, das eigene Schaffen Revue passieren zu lassen und seine Fans mit auf eine Reise zu nehmen in die Vergangenheit. Maffays aktuelles Album heißt „Tattoos“ – denn, so Maffay an diesem Abend in Erfurt: „Musik und Tätowierungen haben viel gemeinsam“ – sie gleichen sich mehr als man denken mag. Sie gehen unter die Haut und begleiten mitunter ein Leben lang. Bleiben haften. Ein paar musikalische Tattoos haben Maffay und seine langjährigen Mitstreiter mitgebracht. Bis in die Anfangszeit zurück reichen die Stücke, die an diesem Abend gespielt werden. 40 Jahre Musik. 40 Jahre Peter Maffay. “Und es war Sommer” und alle kennen den Text. Doch zurück auf Anfang.

Peter Maffay und seine langjährige Formation lassen sich zum runden Geburtstag vom Philharmonic Volkswagen Orchestra unter der Leitung von Hans-Ulrich Kolf begleiten. Man gönnt sich ja sonst nichts. Eine runde Show mit riesiger Bühne, tollen Licht- und Bildeffekten und der markanten Stimme Maffays. Und das wollen scheinbar einige mit ihm erleben. Die Messehalle in Erfurt ist ausverkauft, schon lange. Die Wege zur Messehalle hin sind so befahren wie lange nicht mehr. Stoßstange an Stoßstange stehen die Autos an den Zufahrten zu den Parkflächen. Kuschelig wird es werden, schwant mir bei dem Anblick. Vor der Messehalle selbst aufgeregtes Getümmel. Drinnen ist es schwierig nicht mit anderen Besuchern anzustoßen. An ein Getränk heranzukommen erweist sich als unmöglich. Dann eben nicht. Parkett C, Reihe 13, Platz 9 – dort werde ich sitzen und die Show erleben. Um mich herum tausende gut gelaunter Konzertbesucher. Jung mischt sich mit alt, dazwischen sogar einige Tabaluga-Fans.

Kurz nach 20Uhr geht es los. Herrlich: alle, wirklich alle starren zur Bühne, wo gerade die Lichter ausgegangen sind und dann geht hinter ihnen ein Spot an und Peter Maffay sitzt allein mit seiner Gitarre auf einer kleinen erhöhten Bühne und legt los. Der einsame Steppenwolf, der doch lächeln muss, während er singt, als er die Begeisterung in der Halle spürt. Diese greifbare Begeisterung ist etwas Wunderbares. Plötzlich bin ich wieder zehn Jahre alt und Peter Maffay Fan. Der Spot erlischt und auf der Bühne wird der Blick auf das Orchester freigeben – auf zwei Etagen, wie in einem Sammelkasten. Ein wunderbares Bühnenbild! Davor die Peter Maffay Band. Orchester und Band spielen sich ein. Und dann brummt und röhrt es. Ein Video auf den Leinwänden zeigt, wie Maffay auf seiner Harley durch die Hallen heizt, bis das Dröhnen echt klingt und näher rückt und er tatsächlich mit seiner Maschine auf die Bühne fährt.  In diesem Moment gehen im Publikum einige Bikerherzen über. Bei dem dritten Song des Abends “Sonne in der Nacht” hat es mich dann auch gepackt. Maffay ist gut gelaunt. Lacht viel und erzählt viel. „Meine lieben Freunde“ wird an diesem Abend sehr oft zu hören sein. Seine Reden werden oft unterbrochen von Schreien und Zurufen aus dem Publikum. Seine Songs könnte er von seinen Fans singen lassen und sich entspannt zurücklehnen. Das Bild, das sich mir bietet ist grandios. So viele Menschen – und mit Sicherheit unter ihnen sehr viele Freunde – stehen und klatschen oder liegen sich in den Armen und lachen. Und sie alle kennen jede Zeile eines jeden Songs. Das ist eine Show der Extraklasse. Warum das ein bestuhltes Konzert ist, wird mir aber auf ewig verborgen bleiben, denn es hält niemanden dauerhaft auf seinem Sitz. Dieser Künstler kann Euphorie lostreten, Hut ab! Im nächsten Jahr wird Maffay wieder nach Erfurt kommen. Am 24.Juni 2011 spielt er dann ein Open Air-Konzert auf dem Domplatz. Mal sehen, wie es dann werden wird. Für dieses Mal jedenfalls bin ich begeistert. Vielen Dank.

zur Galerie


Setze doch einen Trackback auf deine Seite.


Benutzerdefinierte Suche