Mit Santiano auf großer Fahrt

Bei Seemannsliedern und irischer Volksmusik schwappt während des Konzertes in Erfurt eine Welle der Begeisterung auf die Fans über

13.02.2018 [nm] Die raue See braust auf, die Schiffsschraube setzt sich in Bewegung, die Möwen kreisen – auf der Videoleinwand in der Erfurter Messehalle zieht ein Sturm auf. Als die sechsköpfige Bootsbesatzung an diesem Abend mit Gitarren, Geige, Schlagzeug, Tamburin und Akkordeon mitten in Thüringen an Land geht, da schwappt die Welle der Begeisterung schon beim ersten Titel auf die zahlreich angereisten Fans über. Santiano haben vor nunmehr sechs Jahren die Segel gehisst, die Leinen losgemacht und den Kompass auf Erfolg ausgerichtet. Mit ihren Seemannsliedern wie „Gott muss ein Seemann sein“, „Leinen los, volle Fahrt Santiano“ oder „Lieder der Freiheit“ haben sie die Schlacht um die besten Chart-Platzierungen in den letzten Jahren immer wieder für sich gewonnen.

An diesem Abend in Erfurt haben die Mannen aus Schleswig-Holstein zahlreiche Titel ihres erst im Herbst veröffentlichten, vierten Studioalbums „Im Auge des Sturms“ mit an Bord und lösen mit ihren unverwechselbaren Refrain-Chören in Songs wie „Liekedeeler“, „Könnt ihr mich hören“ oder „Ich bring dich heim“ eine Flut an Jubelrufen aus. Auch Santiano-Titel im Irish-Folk-Stil, wie „Sail Away“ oder „Land Of Green“ lassen in der Messehalle immer wieder Fans von den Sitzen aufspringen.

Als die Männer mit Bärten und zerzaustem Haar von der Weite des Meeres, der Freiheit und so mancher Schlacht auf See singen, da scheint durch die Halle eine frische Brise zu wehen und der Zuhörer schmeckt schon förmlich das Salz auf der Haut. So ist es nicht verwunderlich, dass beim Song „Es gibt nur Wasser“ über 6000 Fans im Refrain mit einstimmen und diesen über mehrere Minuten im Chor singen. Mit dem Song „Im Auge des Sturms“, welchen Santiano-Liedsänger Björn Both zusammen mit Anna Brunner singt, zeigen die Raubeine aus dem Norden, dass sie durchaus auch ruhigere Töne anschlagen und für Gänsehaut sorgen können.

Als sich Santiano nach einem zweistündigen Konzert dann mit dem Lied „Wir für euch und ihr für uns“ bei ihren Fans für die jahrelange Treue bedanken, da hält es in der Messehalle kaum jemanden auf den Sitzen. Die Stühle im Parkett und Sitze auf den Tribünen sind nur noch schmückendes Beiwerk und aus dem Sitzkonzert wird plötzlich eine rauschende Schiffsparty. Fehlt nur noch der Rum!

Aber wie das so ist mit Seemännern, irgendwann ist auch die schönste Zeit an Land vorbei. Die Wellen rauschen, die Segel werden gesetzt, die Fahrt geht weiter. Wer den Landgang von Santiano in Erfurt verpasst hat, dem sei gesagt, dass die Männer am 19. März in der Arena in Leipzig und am 26. Mai auf der Freilichtbühne Großer Garten Junge Garde in Dresden den Anker wieder auswerfen.

Santiano-Tourdaten: Universal Music

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