Bombastischer Metal im Hellraiser
Von Drachen, Hexen und jeder Menge Metal
01.04.2017 [en] Wie kann man einen Samstagabend besser verbringen, als auf einem Konzert? Hierauf fand ich auch keine bessere Antwort! So schnappte ich mir meine Kamera, um am 01. April das Leipziger Hellraiser aufzusuchen. Heavy und Power Metal standen bei der “Dragons & Witches Tour 2017“ auf dem Programm. Benannt wurde die Tour nach den aktuellen Alben des Headlinders Bloodbound (“War Of Dragons“) und des Co-Headliners Crystal Viper (“Queen Of The Witches“). Thobbe Englund und Rexoria komplettierten das Billing. Überraschenderweise fand das Konzert im kleinen Saal des Hellraisers statt, in dem erfahrungsgemäß der Sound nicht so Bombe ist.
Pünktlich 18:30 Uhr stiegen die Schweden REXORIA in die Eisen und eröffneten den Abend im Hellraiser. Frontfrau Frida Ohlin verkündete zugleich, dass es der erste Gig der Band in Deutschland sei. Umso beeindruckender war die Darbietung des Quartetts, welches sich erst im Jahr 2016 gründete. Mit kraftvollem Melodic Metal und Sympathie begeisterten die vier Schweden das Publikum. Rexoria waren mein Highlight an diesem Abend und ich bin fest davon überzeugt, dass man von dieser Nachwuchsband noch jede Menge hören wird.
Nun hieß es Bühne frei für den “very special guest“ der Tour: THOBBE ENGLUND. Er ist vielen Metalheads sicher ein Begriff. Immerhin war der Finne von 2012 bis 2016 Gitarrist der Band Sabaton. Nachdem er im August 2016 seinen Austritt bei Sabaton verkündete, ist er nun mit seinem Soloprojekt, bei dem er neben der Klampfe auch für die Vocals zuständig ist, zurück. Musikalisch bekamen die Zuschauer erstklassigen Old-School Heavy Metal vom Soloalbum “Sold My Soul“ um die Ohren gedonnert. Rockige Riffs, kraftvoller Gesang, beeindruckende Solos – eine perfekte Mischung. Gleichzeitig beging Keyboarder Elon Andersson seinen Geburtstag. So betraten alle Musiker der vier Bands die Bühne und sangen gemeinsam mit dem Publikum ein Ständchen. Einen Schnaps gab es auch noch – ein feiner Zug. Was mich überzeugt hat, war die enorme Authentizität und Freude der Musiker auf der Bühne!
Nachdem Thobbe Englund das Publikum ordentlich eingeheizt hatte, enterten die Co-Headliner CRYSTAL VIPER die Bühne. 2003 gegründet zählen sie nicht nur in Polen zu den Szenegrößen. Auch wenn es in den vergangenen vier Jahren, aufgrund gesundheitlicher Problemer still wurde, feierten sie im Februar mit ihrem sechsten Studioalbum “Queen Of The Witches“ ihr Comeback. Auch im Leipziger Hellraiser sammelten sich vom ersten Song an Scharen vor der Bühne. Frontfrau Marta Gabriel schrie sich mit ihrer kraftvollen Stimme die Seele aus dem Leib. Die Vocals erinnerten an manchen Stellen an Doro Pesch – sehr geil! Doch nicht nur stimmlich wusste die Polin zu überzeugen, auch optisch war sie ein echter Hingucker. Crystal Viper preschten mit kraftvollem Heavy Metal nach vorne und Bassist Michal Badocha leistete grandiose Animationsarbeit. Zu Recht wurde die Band von den Zuschauern gewaltig gefeiert.
Doch nun war es an der Zeit, die Bühne des Hellraisers für den Headliner BLOODBOUND freizugeben. Mit einer gehörigen Portion Power Metal hatten sie die Fans von der ersten Sekunde auf ihrer Seite. Die Zuschauer waren durch die Reihen dicht gedrängt – was für eine Stimmung. Das neue Album der Schweden “War Of Dragons“ besticht durch grandiose Melodien und wuchtige Riffs und reiht sich so perfekt in den bekanntem Bloodbound-Sound ein. An der Gitarre war anstelle von Henrik Olsson erneut Thobbe Englund zu sehen. Frontmann Patrik Johansson versteht seine Fans zu animieren. Die headbangende Meute grölte aus tiefster Brust – getreu dem Motto „IN THE NAME OF METAL“!
Zusammengefasst war es ein gelungener Abend im Leipziger Hellraiser. Dem eingefleischten Power Metal und Heavy Metal Fans wurde geboten, was ihr Herz begehrte.