Der Fels in der Brandung

Der goldene Reiter verabschiedet sich von den Clubbühnen

05.04.2024 [sh] Während Joachim Witts musikalischer Siegeszug im Jahre 1981 in der Zeit der NDW mit dem Goldenen Reiter startete, bewies er im Folgenden immer wieder seine Wandelbarkeit und experimentierte mit musikalischen Genres und Stilen. Nun begibt er sich mit seinem 2023 erschienenen Album „Der Fels in der Brandung“ auf gleichnamige und wohl auch selbstverordnete allerletzte Clubtour. Diesbezüglich folgten auch viele Fans dem Altmeister und sorgten für ein bis unters Dach gefüllte Musikzentrum.

Trotz der Ankündigung deutete an diesem Abend nichts auf eine Bühnenmüdigkeit des gebürtigen Hamburgers hin. Erst kürzlich in den Kreis der Dreivierteljahrhundertjährigen aufgestiegen, gab er sich noch immer absolut stimmgewaltig, wie auch spiel- und kommunikationsfreudig. Mit „Propaganda“, „Weg ins Licht“ oder auch „Signale“ startete er mit dem Focus auf das aktuelle Werk eher poppig und schlagerbehaftet in den Konzertabend. Im Weiteren legte er allerdings sehr viel Wert auf eine gutgemischte, genreübergreifende musikalische Auswahl aus seinen Schaffensphasen.

Das Publikum, welches Angesichts des ebenfalls fortgeschrittenen Alters, wohl seine unzähligen Hoch und Tiefs begleitete, feierte jeden einzelnen Song ekstatisch, sang, tanzte und klatschte, als gäbe es kein Morgen. Der Sauerstoffgehalt nahm gefühlt überproportional, der immer höher steigenden Stimmungsspirale ab. Letztere gipfelte mit dem Klassikertriple „Die Flut“, „Goldener Reiter“ und „Herbergsvater“ dem Finale entgegen und löste neben frenetischen Gesängen auch ein inneres Blumenpflücken mit mimisch sichtbar ausgedrückter Glücksseligkeit aus.

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