Eins Zwei Dinge
Chapeau Claque verzaubert zum Tourabschluss in Erfurt
29.03.2014 [dg] Zart und zerbrechlich wirkt sie. Elfengleich. Und doch steckt sie voller Energie. Wenn sie die Liebe besingt, dann möchte man daran glauben und auch daran verzweifeln. Traurig schön. Lebendig. Warm. Lange mussten die Erfurter auf das Konzert von Chapeau Claque warten. Der Ersatztermin für das im Dezember 2013 ausgefallene Konzert fiel auf den 29.März 2014. Doch es sollte sich lohnen. Selbst jene, die im vergangenen Jahr nichts von der Konzertabsage wussten und vor verschlossenen Türen standen, waren erneut angereist um die wahren Gründe für den damaligen Terminausfall zu erfahren. Niemand war krank, wie es seinerzeit in der offiziellen Mitteilung lautete. Vielmehr wurde die Band um zwei Väter reicher, die in der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember 2013 ihren Nachwuchs willkommen heißen durften. Mit einer so charmanten Erklärung lässt sich das Warten leicht entschuldigen.
Der Abend begann mit den atmosphärischen Klängen von Klinke auf Chinch. Das Trio entführte das Publikum in seine Elektronikwelten, wo Chapeau Claque die Fans dann abholten. Leichtfüßig tänzelte Frontfrau Maria Antonia Schmidt über die Bühne, zwischen den unzähligen Lampenschirmen hindurch. Ihre Songs nehmen auf der Bühne nicht allein durch ihre Interpretation viel Raum ein, sie durchtanzt ihre Zeilen, verleiht den Noten Leben und lässt ein verzaubertes Publikum zurück. Zwischen all den handfesten Bands, die man im Laufe des Jahres in Erfurt erleben kann, wirkt Chapeau Claque entrückt, wie Tinkerbell auf dem Piratenschiff. Erfrischend. Elfengleicht. Zauberhaft.
Zwei Dinge gehören musikalisch unbedingt zum Thüringen der Moderne. Die sanften Lieder von Chapeau Claque und der Electronic Rock von Northern Lite. Beide Bands muss man einfach einmal im Jahr erlebt haben. Und man kann sich darauf verlassen, dass sie wieder kommen. Und sie können sich darauf verlassen, dass ihre Fans wiederkommen werden. Immer. Wie ein Storch.