Liebe ist ihre Rebellion
Frida Gold holen ihren Tourtermin im Stadtgarten Erfurt nach
26.04.2014 [dg] Man könnte meinen, der Lack sei ab. Irgendwie hatte ich bei einer Band wie Frida Gold mehr Zulauf erwartet. Vielleicht sind meine Erwartungen an die Band aus Nordrhein-Westfalen ist keine Unbekannte. Songs wie „Wovon sollen wir träumen“, „Zeig mir wie du tanzt“ und das der Tour seinen Namen gebende „Liebe ist meine Religion“ haben die Band republikweit bekannt gemacht. Der Kahlschlag auf dem Kopf der Sängerin sorgte vor einiger Zeit ebenfalls für Furore und so reihen sich die Musiker nahtlos in die Reihe junger Deutschpop-Bands wie Silbermond, Jennifer Rostock, Luxuslärm oder Glasperlenspiel ein. Gestylter, glamouröser Pop mit einer hübschen Frontfrau, die dazu auch noch eine äußerst brauchbare Livestimme vorweisen kann. Frida Gold stehen mit ihrer Bandgeschichte, die 2007 ihren Ursprung nahm, noch am Anfang und so muss es eigentlich nicht verwundern, dass der Stadtgarten eben nicht so rappelvoll wie bei Sido, Schandmaul oder Christina Stürmer wird. Alles hat seine Zeit.
Die Hundertschaften jedenfalls, die an diesem Abend am Einlass ihr Ticket lösen, erleben ein Konzert, das begeistert. Ohne Vorband heizen Frida Gold von Anfang an durch den Abend. Perfekt einstudierte Gesten, Bewegungen und eine alles umrahmende Lichtshow leiten die Fans von Song zu Song. Und Sängerin Alina weiß das Rampenlicht zu nutzen. Spielt mit der Menge. Interagiert. Harmoniert.
Man merkt, dass da noch Platz nach oben ist, wenn Frida Gold nicht vorher die Luft ausgeht, dann könnten sie durchaus das Zeug zum Dauerbrenner haben und auf der nächsten Tour den Stadtgarten in Erfurt bis zum Anschlag füllen. Denn die Band hat einen Koffer voller Songs dabei, die zum Tanzen und Träumen einladen. Und damit sind sie sicherlich noch nicht am Ende ihrer musikalischen Reise angekommen. Die Supportouren für Bosse und Kylie Minouge haben sich gelohnt, denn auf der Bühne wirken sie wie alte Hasen mit einer jungen Songwriter-Seele. Mal sehen, wann es Frida Gold das nächste Mal in die Landeshauptstadt verschlägt. Der Weg wird sich auch dann für ihre Fans lohnen – und bis dahin sind vermutlich einige mehr hinzugekommen.