Brooke Fraser auf „Flags“-Tour 2012
27.04.2012 [sh] Mit Ihrem dritten Album „Flags“ eroberte die sympathische Neuseeländerin Brooke Fraser 2011 auch Deutschland im Sturm. Ihre Singleauskopplung „Something In The Water“ hielt sich 10 Wochen in den Top Ten. Es folgte eine Deutschland-Tournee im vergangenen Herbst. Nun kommt der erhoffte Nachschlag. So dürfen sich unter anderem die Fans in Hannover, Köln, Hamburg und Stuttgart auf eine Liveperformance freuen. Brooke Fraser schafft es mit ihrer Musik, ihrer charismatischen Stimme und ihre manchmal schüchtern wirkenden Ausstrahlung die Menschen in ihren Bann zu ziehen. Ihre Songs erzählen kleine Geschichten, manches mal melancholisch ruhig, eindringlich oder auch frisch freudig, aber immer mit viel Herz. Man spürt, dass die Songs aus eigener Feder entstammen, denn sie lebt mit ihnen, für sie.
Als wir das Capitol erreichen, ist es am Einlass sehr ruhig. Auch der Innenbereich ist nur mäßig gefüllt. So stehen nur vereinzelte Gruppen vor der Bühne, der Großteil der Anwesenden hat es sich weiter hinten an der Bar und auf Hockern bequem gemacht. Pünktlich 20.00 Uhr wird das Licht gelöscht, die Bühnenspots gehen an und drei junge Männer betreten die Bühne, von denen sich der Sänger als „Maxim“ vorstellt. Mit handgemachtem Deutsch-Pop versucht er zu überzeugen, aber nur langsam lassen sich die Hannoveraner auf den jungen Mann mit dem einnehmenden Lächeln ein. Nur vereinzelt ein schüchternes Mitwippen oder leichtes Hin und Her wiegen zum Takt in den ersten Reihen. Erst nach vierzig Minuten und seiner Verabschiedung von der Bühne zeigen auch die Anwesenden, dass ihnen das Konzert gefallen hat, denn dann folgen die lautstarken Rufe nach einer Zugabe.
Vor der Bühne ist es mittlerweile eng geworden. Mit heftigem Applaus werden Brooke Fraser und ihre Band begrüßt als sie kurz nach neun die Bühne betreten und sogleich zu rocken anfangen. Kleine technische Defekte werden gekonnt überspielt. Auch das Zusammensuchen von Requisiten und Instrumenten bringt die Neuseeländerin nicht aus dem Konzept. Stattdessen nutzt sie diesen Umstand um sogleich auch von Ihren Eindrücken zu erzählen, welche sie in Hannover gemacht hat. Ihre humorvollen Ansagen und auch der ständige Publikumskontakt werden von selbigem gewürdigt. Man fühlt sich integriert und dankt es mit Begeisterung. Im Laufe des Abends präsentiert Brooke größtenteils Songs ihres neuen Albums „Flags“. Aber auch Stücke der Vorgängeralben schmücken die Setlist. Die Fans kennen sie alle und zelebrieren dies durch mitsingen, mittanzen, klatschen oder einfach den Text mit geschlossenen Augen auf sich wirken lassen.
Musikalisch weist Brooke Fraser ein beeindruckendes Spektrum auf. Der Wechsel von Stilrichtungen, Instrumenten und auch Stimmlagen erfolgt problemlos. Ob zarte Gitarrenklänge oder laute Akkordsalven, ob Keyboard oder Tamburin. Sie legt eine Vielseitigkeit vor, welche das Konzert zu einem Erlebnis werden lassen. Den Geschichten in Ihren Songs verleiht sie Leben. Während man bei den Balladen ihre völlige Versunkenheit spürt, sprüht sie in den schnellen lebhafteren Songs vor Energie.
“Do do do do do do do do do do” und schon springt noch einmal der Funke über als die ersten Klänge des Hits „Something In The Water“ ertönen. Die Fans stimmen in den Gesang mit ein und geben das Gefühl zurück alles richtig gemacht zu haben.