Auf dem Rücken des Kängurus über die Insel
Bauchredner Sascha Grammel lässt in Erfurt seine neue Puppe sprechen und hüpfen
20.09.2019 [nm] Bauchrednerkönig Sascha Grammel hat am Donnerstagabend in der ausverkauften Erfurter Messehalle die Puppen sprechen lassen. Mit seinem aktuellen, zweistündigen, fröhlichen und herrlich selbstironischen Programm „Fast Fertig“ nahm der dauerhaft gut gelaunte Künstler sein Publikum mit auf einen Kurzurlaub nach Grammel Island. Neben altbekannten Figuren, wie dem Adlerfasan Frederic Freiherr von Furchensumpf, Schildkröte Josie oder dem Hamburger Prof. Dr. Peter Hacke sorgte das neue Mitglied in der Grammel-Familie, das Känguru Achim (Aaaaachim) Spironsik, für einige Lacher in Erfurt. Und das nicht nur, weil der 45-Jährige Puppenvater nach der Pause auf dem Rücken des zweibeinigen Inseltaxis über die Bühne hüpfte.
Sonne, Palmen, Strand – klingt nach einem ruhigen, entspannten, ganz normalen Urlaub, könnte man meinen. Doch auf der kleinen, feinen Südseeinsel Grammel Island, auf die Bauchredner Sascha Grammel am Donnerstagabend sein Erfurter Publikum mitnimmt, ist gar nichts normal. Da schaut nicht nur Berg Wolfgang mit großen Augen in die Runde und ruft mit tiefer Stimme lauthals „Erfurt“ in die Reihen. Da meldet sich sogar ab und zu auch ein Marterpfahl zu Wort. Zudem wimmelt es vor sprechenden Tieren, die um keinen Witz verlegen sind, und mit denen Sascha Grammel, scheinbar mühelos, ohne die Lippen zu bewegen, mit veränderter Stimme in wortgewandte Dialog tritt.
Gleich nach der Landung auf der Insel flattert Adlerfasan Frederic Freiherr von Furchensumpf, diesmal mit Piratenhut und natürlich mit bekannt, frechem Schnabel, vorbei und behauptet die Lieblingspuppe des Bauchredners zu sein. Viel Sympathie erntet auch die sprechende Socke Rüdiger, die an einem Tisch eines rumänischen Restaurants „Mit Inge“ das erste Mal trifft und sich Hals über Kopf in seine neue Freundin verliebt.
Aus dem Wasser schwappt schließlich der große Zampano, ein blauer Fisch mit ziemlich großer Klappe, an Land und versucht den Meister zu hypnotisieren. Doch Sascha Grammel kann sich wehren und macht aus diesem vorlauten Flossentier während eines Zaubertricks mit Kiste und Holzstab beinahe Sushi.Dann spülen die Wellen große Kisten an Land – das neue Mitglied der Grammelfamilie (oder vielmehr sein Kopf) ist angekommen. Känguru Achim (Aaaaachim) Spironsik sorgt mit wackelnden Ohren, schielenden Augen und ironischen Kommentaren für wippende Bauchmuskeln und erwärmt die Herzen des Publikums im Handumdrehen. Als er nach der Pause mit Sascha auf dem Rücken über die Südseeinsel hüpft tobt die ganze Messehalle. Fans hat die 114-jährige, schüchterne Schildkröte Josie mit ihren Auftritten in den letzten Jahren längst gewonnen. Inzwischen gibt es das Panzertier nicht nur in Plüsch sondern auch auf Getränkebechern. An diesem Abend zaubert Josie den Zuschauern nicht nur dank ihrer großen Kulleraugen ein Lächeln ins Gesicht, sondern auch, weil sie mit Badekappe und Badeanzug einfach goldig aussieht, als sie von ihrer Nachtwanderung am Tag berichtet. Als der teil-vergane Hamburger Prof. Dr. Peter Hacke während des Inselurlaubes dann auch noch Musik macht und mit seinem Dialogpartner Sascha einen Fitnesstest durchführt, da neigt sich die zweistündige Südseereise mit Sascha Grammel dem Ende zu. Fit sind beim Publikum am Ende vor allem die Lachmuskeln.
Sascha Grammel führt seine Dialoge mit all den tierischen Inselbewohnern so wunderbar natürlich und voller Herzblut, dass dieser Abend wie im Flug vergeht. Aber so ist es ja mit Kurzurlauben – sie sind einfach zu kurz. Da bleibt nur zu hoffen, dass die herrlich verrückte, sprechende Grammel-Familie bald wieder mal nach Erfurt reist.