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Willkommen im Märchenland

ASP-27Die Gothic-Novel-Rocker ASP und Mono Inc. entführten ins Zauberland

24.10.2009 [db] “Du bist der Schimmer im Turm. Wer sonst, wenn nicht du, kann es sein? Du bist die Stimme im Sturm. Wer sonst, wenn nicht du, kann es sein?” Welcome to the Tales of ASP. Seit nunmehr zehn Jahren erzählen sie ihre Geschichten. Sie haben ein Heer an Fans hinter sich. Und sie zelebrieren, was sie sind. ASP gelten als eine der kreativsten und anspruchsvollsten Bands im Gothic-Bereich. Sie bieten seit einer Dekade textlich und musikalisch komplexe Alben, immer abgerundet durch ein aufwendiges Artwork. Nach fünf Alben um den Zyklus Der Schwarze Schmetterling und die Reise durch Licht und Schatten in uns selbst, ist es nun an der Zeit Rückgrat zu zeigen.

Als man am Samstagabend den Stadtgarten in Erfurt betrat, schlug einem eine Wand aus Patschuli entgegen. Die schwarze Szene aus ganz Thüringen hatte sich zusammengefunden, um ASP zu sehen. Kurz vor 21 Uhr kam man im Saal nur noch schwer durch. Als Opener hatten sich ASP das Hamburger Quartett Mono Inc. mitsamt einer kräftigen Mischung aus Schmerz, Liebe und Poesie, erwählt. Frontmann Martin Engler und seine Mitstreiter lieferten eine energiegeladene Show, durchsetzt mit melancholischen Momenten. Immer nah am Publikum. Engler versteht es, mit den Fans vor dem Graben zu interagieren. Der Gothic Rock mit Synthie- und Future-Pop-Elementen und durchweg eingängigen Melodien wurde vom ersten Song an angenommen.

„Ich bin ein wahrer Satan, komm und fass mich an.“ Kurze Zeit später griff im nahezu ausverkauften Stadtgarten die Faszination düsterer Geschichten um sich. ASP konnten vor einem begeisterten Publikum die Bühne betreten und den Schmetterling fliegen lassen. Gekleidet in eine bodenlange lederne Weste, mit bleichem Gesicht und schwarz umrandeten Augen schien Frontmann und Namensgeber Asp gerade einem Nachtmahr entflohen. Aus dunklen Gedanken emporgestiegen, am Abgrund menschlicher Zerrissenheit tanzend, zog er seine Anhänger in seinen Bann. Ähnlich dem von ihm besungenen Meister Krabat. “Zehn Jahre machen wir das schon, zehn verdammte Jahre. Zehn wundervolle Jahre”, sagte er zwischen einem musikalischen Zeitsprung vom neuesten Song “Im Märchenland” hin zu Songs aus der Anfangszeit. Seine Anhänger dankten es ihm mit frenetischem Geschrei.

Man mag von der Band ASP halten, was man will. Man kann sie lieben oder hassen. Man kann sie als Spinner abstempeln oder sich ihrem mit viel Detailliebe geschaffenen Universum ergeben. Man hat die Wahl. Doch um eines kommt man nicht umhin: live überzeugen sie. Ohne Wenn und Aber. Der Mix aus alten und neuen Stücken, die Erzählungen, über die sie mehrere Alben lang einen Bogen spannten, verfehlen ihre Wirkung nicht. ASP rockten, gespickt mit akustischen Elementen. Laut und leise. Ruhig und in Bewegung. Nachdenklich und nah am Wahn. Die Band ist ein Stimmungsdreher, nimmt sein Publikum mit auf die Reise. Und das lässt sich gerne entführen. Hat man am Samstagabend gesehen. Und gehört. Ohrenbetäubend. Ein “wunderschöner schwarzer Haufen” hörte ihnen zu. Wenn nicht sie, wer sonst?

Die Tour steht unter dem Motto “Rückgrat zeigen”. Warum Rückgrat zeigen? Auf ihrer vor kurzem erschienen EP “Wer sonst/ Im Maerchenland” geben sie Antwort. ASP aeusserten diesbezueglich: “Da gibt es wie so oft mehrere Deutungsmöglichkeiten, die ich auch nicht alle verraten möchte. „Wer sonst“ ist auf jeden Fall ein Lied mit eindeutig gesellschaftskritischer Aussage. Durch die Geschichten, die wir mit ASP erlebt haben und auch allgemein habe ich mich oft schon einmal gefragt, ob sich das alles überhaupt lohnt. „Wer sonst“ gibt darauf eine positive Antwort. Es lohnt sich immer, wenn man etwas macht, das die Welt ein kleines bisschen verändern kann. Das schafft man aber nur, wenn man Rückgrat zeigt und sich gegen diese „Brot und Spiele“-Mentalität der heutigen Gesellschaft auflehnt und das verändern will.”

Du bist der Schimmer im Turm.

Wer sonst, wenn nicht du, kann es sein?

Du bist die Stimme im Sturm.

Wer sonst, wenn nicht du, kann es sein?

Es zählt nur: Jemand muss schreien.

Wer sonst, wenn nicht du, kann es sein?

Wer sonst?

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