[a]live: promotion » » Die Kleine, die von den ganz großen Gefühlen singt

Die Kleine, die von den ganz großen Gefühlen singt

Annett Louisan (10)

Annett Louisan in der Erfurter Messehalle

05.11.2011 [nm] Ein Konzert kann mal laut und mal leise sein. Ein Konzert kann zum Mitsingen animieren. Ein Konzert kann Jubelstürme auslösen. Ja, das alles stimmt auch diesmal. Aber selten ist ein Konzert so faszinierend, so emotional und so tiefgründig wie jenes von Annett Louisan, dass einen auch danach noch zum Nachdenken bringt. Die Sängerin hat am Samstagabend in der prall gefüllten Messehalle mit ihrer ganz eigenen Mischung aus Pop und Chansons das Publikum von der ersten bis zur letzten Minute um den Finger gewickelt. Dabei wurde sie begleitet von ihren Bandkollegen, die ihren Gesang mit Cello, Kontrabass, Schlagzeug, Keyboard und Gitarre untermalten.

Voller Leichtigkeit und mit heller, zarter, ja manchmal verträumt mädchenhafter Stimme, sang sie vom Liebeskummer, vom Alleinsein und ja, auch vom Tod. Da wurde spontan Beifall geklatscht, so manches Mal gelacht und bei dem einen oder anderen da flossen sogar Tränen. Annett Louisan singt, und das merkt man in jedem Ton, jedem Atemzug, jeder Geste, von Dingen, die sie selbst bewegen. Von Geschichten, wie sie eben sind und wie sie nur das wahre Leben schreibt. Da wird der Liebhaber plötzlich mit einer anderen ertappt, plötzlich sind überall nur nervige Pärchen, wenn einen eh schon der Liebeskummer quält und die Suche nach Mister Big geht weiter.

Natürlich darf auch Annett Louisans Hit „Das Spiel“ nicht fehlen, mit dem sie im Jahr 2004 auf Platz 5 der deutschen Charts landete und der sie quasi über Nacht berühmt machte. Danach folgten einige Alben- und DVD Veröffentlichungen. Dann war es plötzlich still. Die Sängerin zog sich zurück. Nahm sich Zeit für eine Orientierungsphase. Nun ist sie zurück und mit Songs ihres fünften Albums „In meiner Mitte“ auf großer Deutschland Tour. Sie wirkt reifer, erwachsener und noch stimmgewaltiger. Dabei ist sie ganz natürlich geblieben. So verzeiht es ihr das Erfurter Publikum auch, als sie, nachdem sie Michael aus dem Publikum zu sich auf die Bühne geholt hat, vor lauter Nervosität den Text vergisst. Sie überspielt es locker mit Worten wie „Die zweite Strophe weiß ich, aber wie geht die Erste?“, sammelt sich und stimmt dann doch noch ihren Song „Schöner, starker Tag“ an.

Nach drei Zugaben, ohrenbetäubendem Beifall, einem Gang durch die Reihen und einem „Vielen Dank Erfurt, ihr wart spitze“ ist auch dieser musikalische Genuss leider schon zu Ende.

zur Galerie


Setze doch einen Trackback auf deine Seite.


Benutzerdefinierte Suche